Mal ehrlich, wer kennt es nicht? Man startet voller Motivation in ein Zwift-Rennen, gibt in der ersten Hälfte alles und… BOOM. Der Mann mit dem Hammer kommt, man bricht komplett ein und wird vom Feld einfach überrollt. Die letzten Kilometer werden zur reinen Qual.
Die gute Nachricht: Das muss nicht sein! Mit der richtigen Pacing-Strategie kannst du das verhindern. Es geht darum, deine Kräfte so einzuteilen, dass du nicht nur überlebst, sondern im Finale noch genug Saft hast, um anzugreifen oder zumindest mit den anderen mitzuhalten.
Ich zeige dir, wie du die perfekte Rennstrategie findest und dein nächstes Rennen rockst.
Unsere Zwift Warm-up Workouts
Einfach herunterladen und im Ordner "Workouts" einfügen.
Eine Detaillierte Anleitung für den Import der Workouts findest du hier im Video.
Verstehe die Rennen, die du fährst
Zwift-Rennen sind nicht gleich Zwift-Rennen. Ein flacher Crit (Kriterium) hat ganz andere Anforderungen als ein Bergsprint oder ein langes, welliges Rennen.
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Flache Crits: Hier ist das Pacing super-wichtig, aber es geht vor allem um die Watt pro Kilogramm (W/kg). Du musst am Ball bleiben, denn wenn die Gruppe mal weg ist, kommst du nur schwer wieder ran. Ein kontinuierlich hohes Tempo ist entscheidend.
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Wellenprofile: Die Klassiker, wie auf Watopia. Hier musst du aufpassen, dass du an den kurzen Anstiegen nicht überziehst, aber auch, dass du den Anschluss nicht verlierst. Die Kunst ist es, an den Anstiegen in den "roten Bereich" zu gehen und in den Abfahrten und flachen Stücken zu regenerieren. Nutze die Abfahrten aktiv, um dich zu erholen.
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Bergsprints: Hier gibt’s nur eine Strategie: Gib alles von der ersten Sekunde an. Du hast keine Gruppe, in der du dich verstecken kannst. Es ist ein reiner Fight gegen dich selbst, deine FTP und die Schwerkraft.
Deine Pacing-Strategien im Detail
Generell gibt es zwei bewährte Ansätze, mit denen du deine Kräfte einteilen kannst: das "Negative Split"-Pacing und das "Even Pacing".
1. Negative Split (Für Profis und Rennfahrer mit Mut)
Hier fährst du die zweite Hälfte des Rennens schneller als die erste. Es ist die Strategie der Champions, weil es mental und körperlich sehr herausfordernd ist.
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So geht’s: Starte das Rennen bewusst etwas unter deinem Limit – so, dass du dich komfortabel, aber schnell fühlst. Du bist im Mittelfeld oder vorn dabei, aber du musst dich nicht komplett verausgaben.
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Der Vorteil: Dein Körper produziert weniger Laktat in der ersten Hälfte, du schonst deine Reserven. Im Finale kannst du dann das Tempo massiv erhöhen und viele Fahrer überholen, die am Anfang zu schnell waren.
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Wann einsetzen: Perfekt für längere Rennen ab 45 Minuten, wo ein Einbruch am Ende besonders weh tut.
2. Even Pacing (Für die meisten von uns)
Das ist die sicherste und für viele Fahrer auch die effektivste Strategie. Ziel ist es, von Anfang bis Ende eine möglichst gleichmäßige Leistung zu fahren.
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So geht’s: Finde deine angestrebte Durchschnitts-W/kg für das Rennen und versuche, so konstant wie möglich in diesem Bereich zu bleiben. Bei Anstiegen gehst du etwas drüber, in Abfahrten und auf flachen Stücken bist du wieder drunter.
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Der Vorteil: Du läufst nicht Gefahr, zu überziehen und einzubrechen. Dein Körper gewöhnt sich an die Belastung und du kannst dein Rennen kontrollierter fahren.
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Wann einsetzen: Ideal für fast alle Rennen, vor allem wenn du noch nicht so viel Erfahrung mit Pacing hast. Auch super für Zeitfahr-Events, wo konstante Leistung alles ist.
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